Kurzfristvorhersage

Unter "Kurzfristvorhersage" versteht man in der Synoptik Wetterprognosen von 12 bis 72 Stunden, "sehr kurzfristige Vorhersagen" decken den Zeitraum von 0 bis 12 Stunden ab; Vorhersagen für die nächsten 2-6 Stunden bezeichnet man als "Nowcasting". Allerdings hat sich eine einheitliche Regelung in diesem Vorhersagebereich noch nicht durchgesetzt. Diese kurzfristigen Prognosen basieren einerseits auf den numerischen Vorhersagekarten vom letzten Berechnungstermin und andererseits auf der Abschätzung der Weiterentwicklung des Wetters in den nächsten Stunden ausgehend vom augenblicklichen Wetterzustand. Dabei kommt neben der persönlichen Erfahrung des Meteorologen der kontinuierlichen Erfassung des Wetterzustandes durch Wetterradar- und Satellitendaten sowie durch Blitzsensoren und Windprofiler eine wesentliche Bedeutung zu. Setzt man voraus, daß sich manche meteorologischen Größen zumindest für die nächsten 2 Stunden konservativ verhalten, also im wesentlichen ihre Eigenschaften nicht verändern, kann man auch nach objektivierten Methoden "vorhergesagte" Satelliten- und Radarbilder erzeugen. Auch aus den numerischen Vorhersagedaten lassen sich nach diesen Überlegungen mittels Trajektorien genauere Angaben für den "Nowcasting"-Zeitraum machen. Andererseits lassen sich auf physikalisch-statistischem Weg numerische Vorhersagen wesentlich verfeinern und auf die jeweilige örtliche Topographie abstimmen, z.B. Unterscheidung zwischen Luv und Lee auch im lokalen Bereich.