Niño,El-

Umkehr der Meers- und Luftströmung im südl. Pazifik, tritt etwa alle 3-5 Jahre auf und setzt um die Weihnachtszeit ein, daher der Name "El Niño", das Kind, gemeint ist "das Christkind". Dieser Vorgang hält einige Monate an und verursacht massive Wetteränderungen nicht nur im Südpazifik, sondern auch in weit entlegenen Teilen der Erde, wie jüngste Forschungsergebnisse vermuten lassen. In dem normalerweise trockenen Bereich der südamerikanischen Westküste (Peru) bringt El Niño schwere Gewitter und Überschwemmungen, im Osten Australiens Dürre. Vor der Küste Perus verschwindet durch die Umkehr der Meeresströmung das sonst kalte nährstoffreiche Auftriebswasser des Humboldt-Stromes, was ein verbreitetes Fischsterben zur Folge hat. Ursache ist ein Warmwasservorstoß vom Äquator über das kalte Wasser des Humboldt-Stromes. Dürreperioden im Osten Brasiliens und in Südafrika treten auffallend meist in El-Niño-Jahren auf. Auch der Monsun im Arabischen Meer ändert in diesen Jahren sein Verhalten. Im Nahen Osten zeigen Klimabeobachtungen eindeutig, daß mehrjährige Dürreperioden auftreten, wenn es keine Strömungsumkehr im Südpazifik gegeben hat; in El-Niño-Jahren treten jedoch Regenfälle auf; zuletzt gab es Anfang 1992 die schwersten Regenfälle des Jahrhunderts in Israel, zu einer Zeit als auch El Niño aktiv war. Die meteorologischen Zusammenhänge sind zwar noch weitgehend unklar; eine Vorhersage des El Niño für mehrere Monate im voraus erscheint jedoch anhand verschiedener meteorologischer Daten möglich.