Mo 11.04.2022

Erstes E-Flugzeug startet am Flugplatz Bad Vöslau

Austro Control genehmigt erstes E-Flugzeug in Österreich. Flugschule Watschinger realisiert Innovationsprojekt mit Unterstützung des Flughafen Wien und von Austro Control.
Klimaschutz-Maßnahmen, die tatsächliche Verbesserungen für die Bevölkerung und die Umwelt bringen, setzt die Flugschule Watschinger mit Unterstützung durch den Flughafen Wien und Austro Control: Österreichs erstes E-Flugzeug hat heute vom Flugplatz Bad Vöslau-Kottingbrunn abgehoben. Die zweisitzige Maschine verursacht null CO2-Emissionen und nahezu keinen Fluglärm: Der Strom kommt aus der Photovoltaikanlage auf dem Hangardach und der Elektromotor ist absolut geräuscharm. Davon profitieren nicht nur das Klima, sondern vor allem die Anrainerinnen und Anrainer der Region rund um den Flugplatz. Die Flugschule Watschinger setzt das E-Flugzeug im Rahmen der Piloten-Ausbildung beim sogenannten „Platzrunden-Training“ ein, wo Starts und Landungen geübt und nur kurze Flugrunden über dem Areal absolviert werden.

„Effektiver Klimaschutz funktioniert nur über technologische Innovationen. Dafür braucht es Rahmenbedingungen, die Neuheiten fördern, aber Sicherheit trotzdem in den Vordergrund stellen. Als Genehmigungsbehörde folgen wir diesem Ansatz und sind stolz darauf, dass es gemeinsam gelungen ist, mit diesem Projekt einen neuen Meilenstein für den Klimaschutz in der österreichischen Luftfahrt zu ermöglichen“, halten Dr. Valerie Hackl und Mag. Philipp Piber, Geschäftsführer von Austro Control, fest.

Ohne CO2-Emissionen und Fluglärm

Zum Einsatz kommt das zweisitzige E-Flugzeug vom Typ „Velis Electro“ des slowenischen Herstellers Pipistrel: Angehende Piloten trainieren damit Starts und Landungen und absolvieren dabei kurze Rundflüge, sogenannte „Platzrunden“ über dem Flugplatz-Areal. Durch den absolut geräuscharmen E-Motor des Flugzeugs fällt die Lärmbelastung für die darunterliegenden Siedlungsgebiete de facto weg und CO2-Emissionen fallen ebenfalls keine an: Der Motor funktioniert rein elektrisch, der dafür notwendige Strom kommt aus der Photovoltaikanlage auf dem Dach des Hangargebäudes am Flugplatz. Die mögliche Flugdauer beläuft sich auf etwa 30 Minuten, was für den Trainingseinsatz absolut ausreichend ist. Während die Maschine in etwa 90 Minuten voll aufgeladen wird, finden die Vor- und Nachbesprechungen der Trainingseinheiten statt. Mit „Velis Electro“ verfügt die Flugschule Watschinger über das weltweit erste elektrische Trainingsflugzeug, welches vollständig für die Pilotenausbildung im Tagesbetrieb zugelassen ist.

„Am Flughafen Wien reden wir nicht nur über Klimaschutzstrategien, sondern wir setzen sie auch um. Gemeinsam mit dem Projektbetreiber und der genehmigenden Behörde ist es hier gelungen, einen echten Nutzen für die Bevölkerung und das Klima zu erzielen. Das macht dieses Projekt zu einem Musterbeispiel, wie effektiver Klimaschutz funktioniert: Durch den Einsatz neuer Technologien, lösungsorientierte Entscheidungen und Schaffung von innovationsfördernden Rahmenbedingungen.“, bestätigt Flughafen Wien-Vorstand Dr. Günther Ofner.
 
„Dieses E-Flugzeug eignet sich perfekt für unseren Flugschulbetrieb: Wir können damit die Trainingsflüge frei von CO2- und Lärmemissionen und somit absolut klima- und anrainerschonend durchführen. Dank der Unterstützung durch den Flughafen Wien und der guten Zusammenarbeit mit dem Flugplatz Bad Vöslau und Austro Control sind wir damit österreichischer und sogar europaweiter Vorreiter.“, freut sich Georg Watschinger, Geschäftsführer der Flugschule Watschinger.