Mi 23.10.2013

Internationale Vulkanasche-Übung

Im Rahmen einer internationalen Übung der ICAO wurde von Austro Control und ZAMG die optimale Vorhersage von Vulkanasche-Wolken geprobt.

Übung von Austro Control und ZAMG zur optimalen Vorhersage von Vulkanasche-Wolken.
Im Rahmen einer europaweiten Vulkanasche-Übung der Internationalen Organisation für Zivilluftfahrt (ICAO) am 23. Oktober 2013 wurde auch die Zusammenarbeit zwischen Austro Control und Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) geübt.  Ziel war es, möglichst schnell und genau die Ausbreitung und die Konzentration einer Aschewolke nach einem Vulkanausbruch zu berechnen und die nötigen Warnungen an die Luftfahrt auszugeben. Annahme der internationalen Übung, an der Austro Control als österreichische Flugsicherung offiziell teilgenommen hat, war der Ausbruch eines Vulkanes auf den Azoren.
Die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) und  Austro Control führen seit drei Jahren regelmäßig Vulkanasche-Bereitschaftsübungen durch.  Anlass war der Ausbruch des isländischen Vulkans Eyjafjallajökull im Jahr 2010, im Zuge dessen es zu schweren Beeinträchtigungen in der europäischen Luftfahrt kam. Ein Problem war damals unter anderem fehlende Information über die tatsächliche Aschekonzentration in der Atmosphäre. In Österreich wurde 2010 durch die  effiziente Zusammenarbeit von ZAMG und Austro Control (unter anderem in den Bereichen atmosphärische Messung und Ausbreitungsberechnung) der Luftraum früher geöffnet als in den benachbarten Ländern.
Computermodelle simulieren Aschewolke von Vulkan auf Azoren
Annahme der Übung war der Ausbruch des Vulkans Furnas auf den Azoren (Portugal) am 22. Oktober 2013 um 11 Uhr Mitteleuropäischer Sommerzeit, mit einer Richtung Europa ziehenden Aschewolke. Nach Eintreffen der Meldung, wurde im Prognoseraum der ZAMG die Ausbreitungs-Berechnung der Aschewolke gestartet.
Derartige Simulationen werden im Rechenzentrum der ZAMG (Spitzenleistung 82 Billionen Gleitkomma-Operationen pro Sekunde) routinemäßig durchgeführt. Unter anderem mit dem Ausbreitungsmodell FLEXPART (www.flexpart.eu), welches von der ZAMG mitentwickelt wird. FLEXPART berechnet die Verlagerung und das Verhalten von Partikel und Gasen in der Luft in Abhängigkeit von der Wetterlage und gehört seit vielen Jahren zu den weltweit besten Modellen dieser Art.
Die Ergebnisse der Berechnungen wurden im Rahmen der Übung an Austro Control übermittelt. Austro Control ließ die Daten in die Gesamtprognose einfließen und veröffentlichte mittels internationaler Bulletins die jeweiligen Vorhersagen und Warnungen für die Luftfahrt innerhalb der Flight Information Region (FIR) Vienna. Weiters wurden die Ergebnisse der österreichischen Simulationen mit jenen des Vulkanaschezentrums in Toulouse/Frankreich abgeglichen.

Simulation